Eine interessante Dokumentation in der ARD beschäftigt sich mit der Macht der Big Tech Unternehmen – und der Ohnmacht in Deutschland. Der Beginn des Films zeigt die Motivation der Filmemacher. Bei der Amtseinführung von Donald Trump stehen die wichtigsten Techunternehmen direkt hinter ihm – und wollen von ihm profitieren.
Unsere Daten liegen zu großen Teilen auf den Servern von US-Unternehmen, die nicht demokratisch legitimiert noch an europäisches Recht gebunden sind. Die Dokumentation fragt, wie es so weit kommen konnten konnte.
Das Video können Sie in der Mediathek und in einer gekürzten Version auf dem ARD-Youtube-Kanal anschauen
Die Autoren gehen auf verschiedene Entwicklungen ein:
(Fehl)entscheidungen in Deutschland
Viele innovative Ideen sind in Deutschland gestartet: MP3, die Plattform XING oder das Verzeichnis StudiVZ. Aus diesen guten Ideen entstanden aber wenige erfolgreiche Unternehmen – die Gewinne machten andere. Weitere Gründe für die Probleme in Deutschland sind die verschleppte Digitalisierung und zu geringe Unterstützung der innovativen Unternehmen.
Was machen die USA anders?
In den vereinigten Staaten gibt es eine größere Risikobereitschaft und deutlich mehr Kapital. Die Sozialen Medien mussten keine Verantwortung für die Inhalte übernehmen. Zusammen mit dem weitgefassten Begriff von Meinungsfreiheit kann fast alles publiziert werden. Seit Trumps zweiter Amtszeit ist auch die Zeit der Faktenchecks vorbei.
Die Medien konnten sich eine große Machtfülle in den USA und weltweit erarbeiten. Hinzu kommt die Macht der Regierung. Durch den Cloud Act müssen im Bedarfsfall alle Daten an Regierung weitergegeben werden.
Reaktionen der Europäer
Die sozialen Medien gewinnen auch in Europa an politischem Einfluss. Beim Sieg der Brexit-Befürworter gelten sie als entscheidend und auch in Deutschland begleiten sie den Aufstieg der AfD. In Deutschland. Mit dem sogenannten Facebook-Gesetz folgt bereits 2017 ein Gesetz, das der Verbreitung von Hass Einhalt gebieten soll.
In Europa folgen zwei Gesetze: Der Digital Service Act soll die großen Anbieter zwingen, Hass und Lügen zu entfernen, der Digital Markets Act, der die Vormachtstellung verringern. Erste Strafen gegen Apple und Meta wurden verhängt, unklar ist wie es im laufenden Handelskonflikt weitergehen.
Wie könnte es weitergehen?
Im Film kommen einige Personen zu Wort.
Mathias Döpfner ist Chef des Axel-Springer-Verlags. Er sah die US-Konzerne lange als Vorbild, heute sieht er die Dominanz kritisch. Er erwartet eine Revolution durch künstliche Intelligenz und hofft dabei auf echten Wettbewerb.
Die EU-Abgeordnete Alexandra Geese kämpft für die digitalen Gesetze – und für Strafen. Sie fordert, dass die Europäer Rückgrat zeigen
Der Wissenschaftler Martin Andree fordert einen wehrhaften Staat: die Portale für ihre Inhalte haften müssen, sobald sie Geld damit verdienen. Das würde sie sehr schnell dazu bringen, illegale Inhalte zu löschen.
Der neue Digitalminister Karsten Mildenberger möchte die Liebe zur Technologie mit Regulierung verbinden.