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Donnerstag, 26. Mai 2022

Wer soll die Zeitenwende bezahlen?

Mark Schiertz fragt in einem Artikel in der ZEIT, wer für die Zeitenwende bezahlen muss.  

Logik der bisherigen Großkrisen funktioniert nicht mehr

In der Finanz-, Flüchtlings- und Corona-Krise hat der Staat versucht, drohende Wohlstandsverluste durch staatliche Ausgleichszahlen wettzumachen. Energie war zu lang zu billig. Wenn jetzt der Staat Geld ausgibt, haben die Menschen zwar mehr Geld, aber nicht mehr Energie.

Kritik am Gießkannenprinzip

Schiertz kritisiert das Gießkannenprinzip bei der geplanten Benzin-Subventionierung. Nur für kleine Einkommen sollte es einen Ausgleichgeben, wer viel verdient, sollte verzichten. Auch die Aufnahme von Schulden hält er für den falschen weg: Schulden sind in Ordnung, wenn mit dem geliehenen Geld eine Schule gebaut wird. Oder eine Brücke. Wenn also Werte geschaffen werden, die dazu beitragen, dass die aufgenommenen Kredite bedient werden können.

Steuern erhöhen oder Ausgaben kürzen

Um Spielraum im Haushalt zu schaffen fordert Schiertz eine politische Entscheidung. Eine Erhöhung der Steuern, die eher Menschen mit mehr Geld trifft oder Ausgabenkürzungen, von denen in der Regel ärmere Menschen belasten. Die Regierung macht nichts: „Die SPD will nicht kürzen und die FDP keine Steuern erhöhen. Aber die Zeitenwende hat ihren Preis. Die Frage, wer ihn bezahlt, wird die politische Auseinandersetzung dieses Jahrzehnts prägen.“

Mittwoch, 25. Mai 2022

Was macht die Inflation mit der Gesellschaft?

Bastian Brinkmann berichtet in der Süddeutschen Zeitung   über die überraschend guten Seiten der Inflation.

Die Inflation gerät außer Kontrolle, weil zu viele daran glauben 

Preiserhöhungen können sich gegenseitig hochschaukeln. Wenn zu viele Menschen glauben, dass die Inflation zu hoch wird, kann genau dies passieren.

Ein bisschen Inflation ist gut

Das sagt nicht nur der Ökonom James Tobin, sondern auch viele Zentralbanken haben eine leicht steigende Inflation als Ziel. Sie sorgt wie eine unsichtbare Ölkanne dafür, dass die Marktwirtschaft wie geschmiert läuft. Sie sorgt dafür, dass Löhne nicht sinken, auch wenn es von der Logik in einzelnen Branchen notwendig wäre.

Überraschend gute Folgen der Inflation

Für Brinkmann verliert die Inflation etwas an Schrecken, wenn man die einzelnen Komponenten anschaut. Aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs ist Energie deutlich teurer geworden. Die Preise haben auch einen volkswirtschaftlichen Zweck, die Menschen ändern ihr Verhalten, fahren weniger Auto und sparen Energie. Wenn die Energiepreise wieder sinken, könnten wir wieder bei niedrigeren Inflationsraten landen: Die Inflation würde wieder im Dunkeln verschwinden, um ihren Job zu erledigen.