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Donnerstag, 15. Juni 2023

Willkommen im Exponentialzeitalter

In einem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung fragt Helmut Martin-Jung, wie wir mir der rasenden Entwicklung der Technik Schritt halten können. Von Künstlicher Intelligenz bis zu Computerchips: die Technologie entwickelt sich gerade so schnell, dass der Mensch kaum mitkommt. Das ist faszinierend - und bedrohlich.

Rasend schnelle Entwicklung

Die Technik entwickelt sich rasend schnell, so z.B. die Transistoren auf Chips: Der Hauptchip eines aktuellen Smartphones rechnet Millionen Male schneller als der Computer, mit dem die Nasa die Mondlandung bewerkstelligte. Die weltweite Vernetzung entwickelte zudem schnellere Entwicklung, z.B. bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen oder Chat-GPT. Die von einem Modell künstlicher Intelligenz angetriebene Software beantwortet Fragen, schreibt Aufsätze, Computercode und sogar Gedichte, wenn auch (noch?) keine guten.

Technische Entwicklung bringt Quasimonopole hervor

Die Welt biegt ein auf eine Exponentialkurve. Einige Firmen wie Google, Apple oder Amazon haben die technische Revolution für ihr eigenes exponentielles Wachstum genutzt und sind nun Quasi-Monopolisten. Es kommt zum Netzwerkeffekt: Wenn ein Unternehmen groß genug ist, gehen alle dorthin, wo schon die meisten sind. Die Tendenz wird sich fortsetzen. Es geht immer weniger darum, selbst etwas zu produzieren oder zu betreiben. – Uber besitzt keine Taxis, Lieferando kocht kein Essen. Die Leistung der Plattformen besteht darin, ein möglichst gut funktionierendes System zur Vermittlung dieser Waren oder Dienstleistungen aufzubauen.

Menschen anhand der Daten überwachen

Diese Firmen verdienen nicht nur viel Geld, sie haben Daten über die Menschen, als die meisten ahnen. Die Nutzer haben nur die Wahl, die Dienste nicht zu nutzen oder Daten nicht preiszugeben. Sie treffen auch weitreichende Entscheidungen, so z.B. ob einer wie Donald Trump auf ihrer Plattform zündeln darf oder nicht. Kritiker nennen dies Überwachungskapitalismus, da er davon lebt, Menschen anhand ihrer Daten zu überwachen.

Die exponentielle Kluft überwinden

Das Unvermögen mit dieser Entwicklung umzugehen nennen Experten exponentielle Kluft. Für den Autor könnte weltweite Zusammenarbeit helfen, den Superkonzernen etwas entgegenzusetzen. Die EU versucht dies mit ihrer Gesetzgebung – vom Recht auf Vergessen hin zur Möglichkeit, dass Nutzer von WhatsApp Nachrichten an konkurrierende Dienste schicken können.
Abzuwarten ist dabei keine Option - die Kurve der technologischen Entwicklung steigt, und sie steigt immer schneller und schneller. Es ist höchste Zeit zu verstehen, was exponentielles Wachstum bedeutet.