Über diesen Blog

Donnerstag, 21. November 2019

30 Jahre Sieg des Kapitalismus - Abstieg eines Superstars

Vor 30 Jahren fiel die Mauer, der Kommunismus kollabierte und der Westen hat gewonnen. Thomas Fricke hat seine Zweifel und schildert in seinem Essay den Abstieg eines Superstars im SPIEGEL. Absolut lesenswert!

Fukuyamas Fehleinschätzung

Der US-Politologe Francis Fukuyama sah 1989 das Ende der Geschichte, der Westen hat gewonnen sein politisches (Demokratie) und wirtschaftliches (Kapitalismus) System werden sich überall durchsetzen.
Fricke verweist darauf, dass der Kapitalismus bereits vorher Probleme hatte: der Aktiencrash 1987, die umstrittene Politik von Thatcher und Reagan, aber „Wer gewinnt, hat Recht“.

Die Erde ist etwas glücklos

Den Zustand heute beschreibt er süffisant mit „Die Erde ist etwas glücklos“
  • Es drohen Klimakrisen;
  • das Auseinanderdriften von Reich und Arm hat vielerorts nur schwer tragbare Ausmaße erreicht;
  • bizarre Präsidenten einstmals marktwirtschaftlich vordenkender Nationen drohen mit Handelskriegen;
  • und mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung wird von autokratisch oder populistisch Regierenden geführt, wie Nobelpreisträger Joseph Stiglitz jüngst ätzte.

Ende des Kommunismus ist kein Freischein für wirtschaftsliberale Experimente

Fricke wünscht sich nicht den Kommunismus zurück, sondern verweist auf Zwischenlösungen:
80 Prozent der Deutschen sagen der Umfrage zufolge, dass die Regierung Menschen stärker schützen sollte, wenn durch Globalisierung oder Digitalisierung in größerem Umfang der Abbau von Arbeitsplätzen drohe. Fast 90 Prozent wollen, dass wieder mehr in Schulen, Klimaschutz oder Bahn investiert werden sollte.
Das ist kein Sozialismus – sondern ein gesünderes Verständnis von Wirtschaften!