Alexander Hagelüken fordert in der Süddeutschen Zeitung , dass Europa im Handelskrieg Trump stärker unter Druck setzen müssen: Die EU ist der größte gemeinsame Markt der Welt. Sie sollte dem Wüterich im Weißen Haus die Stirn bieten, statt weiter um einen schlechten Handelsdeal zu betteln.
Trump will das Welthandelssystem zerstören
Wieder Mal holt Trump die große Kanone raus: Er gibt der EU die Schuld am riesigen Handelsdefizit und droht erneut mit Zöllen. Statt entschieden entgegenzutreten verschiebt die EU Gegenzölle. Der Wüterich in Washington wird dies als Schwäche deuten. Trump will das Welthandelssystem mit einem fairen Austausch und fairen Regeln zerstören. Der Ökonom Julian Hinz sagt: „Donald Trump geht in eine Bar rein und prügelt sich mit allen.“ Trump setzt Zölle ein, damit sich amerikanische Firmen Konkurrenz vom Leibt halten, Steuersenkungen für Gutverdienter zu finanzieren und sich wie in Brasilien in die Innenpolitik souveräner Staaten einzumischen.
Europa kann und muss selbstbewusst auftreten
Der Autor fordert, dass Europa diese neuen geopolitischen Realität anerkennt und nicht länger kuscht. Da die US-Zölle europäischen Unternehmen jetzt schon viel Geld kostet, sollte die EU mit Gegenzöllen reagieren. China hat mit Stärke reagiert und einiges erreicht. Auch die EU sollte selbstbewusst auftreten: die USA brauchen viele Produkte aus Europa, ohne die sich Trump die Renaissance der amerikanischen Industrie abschminken kann.
Dienstleistungen der Tech-Unternehmen ins Visier nehmen
In Trumps Berechnungen über das Defizit ist die enorme Stärke der Digitalkonzerne wie Google, Meta oder Netflix nicht dabei. Der Überschuss bei digitalen Dienstleistungen zeigt, das die USA verwundbar ist – hier muss Europa eingreifen – mit Gesetzen und Steuern.
Nicht herumschubsen lassen
Um ein gutes Ergebnis zu erreichen, muss Europa aufhören, sich von Trump mobben zu lassen. Der Deal auf einen Basiszoll von zehn Prozent wäre ein schlechter Deal, die der EU Milliarden Euro Wirtschaftsleistung kosten würde. Es wäre der Preis dafür, dass Europa sich selber verzwergt, statt Trump die Stirn zu bieten.
Seminare zu Trump und Zöllen
In meinem aktualisierten Programm biete ich einige Seminare zur Politik von Donald Trump. Im Bereich Wirtschaft geht es um Zölle und die Zukunft des deutschen Wirtschaftsmodells.