Susanne Götze räumt in SPIEGEL ONLINE mit einigen Behauptungen zur Klimawandel auf, die auch im Wahlkampf immer wieder kolportiert werden
Belächelte Klimabewegte
Klimaschützer als naiv darzustellen hat Tradition. Vor 20 Jahren wurde prognostiziert, dass durch einen Umstieg auf erneuerbare Energien die Lichter ausgehen würden. Auch heute warnen manche Experten vor Übertreibungen und behaupten, dass der weltweite Wohlstand nur mit Öl, Gast und Kohle zu halten ist. „Oftmals wurde diese Idee noch mit einer Prise Zweifel am menschengemachten Klimawandel garniert – oder zumindest mit einer Anti-Alarmismus-Rhetorik à la »Jetzt mal nicht überreagieren“.
Horrende Kosten für Umweltschäden
Die Kosten für den Wandel der Wirtschaft sind hoch, Arbeitsplätze werden verloren gehen. Die Autorin fragt aber zurecht: Doch wie viele Katastrophen pro Jahr kann sich der Staat langfristig »leisten«? Für wie viele Hitzesommer können Bauern und Waldbesitzer noch entschädigt werden?
Ein Forscherkonsortium schätzt die Kosten der Umweltschäden für Deutschland zwischen 13 und 19 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Das sind zwischen 455 Milliarden und 671 Milliarden Euro – jährlich.
Das Ende des Wachstums, wie wir es kennen
(Nicht nur) für die Autorin ist klar: Wir müssen umsteuern. Der Markt wird diesen Wandel nicht regeln. Sie kritisiert die Milliardenhilfen für fossile Energien: Der angeblich günstige Kohle- und Atomstrom wird direkt und indirekt mit Steuergeldern gepimpert, die alle Deutschen zahlen müssen (Atomendlager, Subvention Steinkohle). Und auch der Diesel und das Flugkerosin genießen weiterhin Steuervergünstigungen. Gleichzeitig wird der Klimaschutz als zu teuer gebrandmarkt. Ihre Schlussfolgerung: Die Lehre von der teuren »Ökowende« ist eine Irrlehre – gestreut von Klimaschutzbremsern.