In einem Vortrag für VHS Wissen live berichtete Werner Pumpe über Wirtschaftskriege - von den Anfängen bis zu Trumps Deal-Politik. ER beschreibt, wie in der Geschichte immer wieder einzelne Staaten die Ordnung prägend konnten, aber auch wieder verloren haben.
Staaten führen Wirtschaftskriege
Blickt man auf die Geschichte, ist Freihandel eher die Ausnahme. Dabei zeigt die Empirie, dass Freihandel ist wohlstandsfördernd, denn er bringt in der Rege Vorteile für beide Seiten. In einer Welt ohne Staaten und Obrigkeiten gäbe es wohl keine Wirtschaftskriege, es waren und sind Staaten, die Kriege führen, bei denen es um Territorium, Religion und Ressourcen geht und die auch mit wirtschaftlichen Maßnahmen geführt werden.
Merkantilismus – Handel als Nullsummenspiel
Wie Trump heute sahen Anhänger des Merkantilismus den internationalen Handel als Nullsummenspiel – was der eine gewinnt, verliert der andere. Eigene Verluste wurden in Kauf genommen, solange der Gegner mehr leidet. Nachdem Adam Smith und David Ricardo die Vorteile des Freihandels bewiesen haben, wurde diese Theorie brüchig.
Wechselnde Dominanz
Mit dem Aufkommend des Kapitalismus entstanden moderne Staaten.
Die Dominanz wechselte dabei. Waren durch die Kolonien in Südamerika lange Zeit Spanien und Portugal dominierend, erlangten im 17. Jahrhundert die Niederländer eine dominante Rolle. Sie wurden wiederrum von den Engländern abgelöst, die nach der Niederlage von Napoleon 1815 eine dominierende Rolle gewannen.
Freihandelsimperialismus der Engländer
Die Engländer konnten die Regeln bestimmen und zwangen andere Staaten ihre Regeln aufzwingen. Durch die Opium-Kriege zwangen die Engländer China ihre Märkte zu öffnen. Damit wollten sie auch das Handelsdefizit ausgleichen, das China bisher gegenüber England und Indien hatte.
Gegen Ende des 19. Jahrhundert profitiert England nicht mehr von der eigenen Ordnung – andere Mächte darunter auch Deutschland werden stärker. In diese Zeit fällt der Versuch durch „Made in Germany“ zu schaden.
USA übernehmen die Führungsrolle
Bereits nach dem 1. Weltkrieg gewannen die USA an Einfluss, nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die USA die Führungsmacht im Westen. Sie ermöglichen anderen Ländern – u.a. die Verlierer des Weltkriegs Deutschland und Japan – sich zu entwickeln. Nach 1989 waren die USA einzige verbliebene Supermacht. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Welthandelsorganisation, der auch China beitrat. n
Amerikas Abstieg, Chinas Aufstieg
China profitiert zunehmend von dieser Ordnung, von der „verlängerten Werkbank“ entwickelten sie sich zu einem ernsthaften Herausforderer der USA. Bereits Obama versuchte den Einfluss einzudämmen, in Trumps erster Amtszeit und unter Biden wurde diese Politik weitergeführt..
Donald Trump will Reindustrialisierung durch Zölle
Trumps Zollpolitik zielt darauf, inländische Anbieter zu schützen. Ausländischen unternehmen zahlen Zölle, die er für Steuersenkung nutzen will. Er hofft, dass die ausländischen Unternehmen die erhöhten Kosten nicht an die Verbraucher weitergeben. Der Referent äußerte Zweifel, ob dies erfolgreich sein wird, da die Amerikaner weder preislich noch qualitativ in der Lage sein werden, die chinesischen Produkte zu ersetzen.
Demokratien haben eine Chance
In der anschließenden Diskussion verwies Pumpe darauf, dass demokratische Staaten trotz der Erfolge von autoritären Staaten wie China Chancen haben. Erfolgreicher Kapitalismus und Demokratie gehören zusammen – Demokratien können den Wandel abfedern. Auch für Afrika sieht er viele Chance, warnt aber, dass China durch zahlreiche Kooperationsprojekte auch hier einen Vorsprung hat.
Handelsthemen in meinen Seminaren
In meinem Bereich Wirtschaft biete ich Seminare zu den Handelskonflikten, Trumps Zollpolitik und der Situation für Deutschland. Über Trumps Politik geht es in einem Seminar im Bereich Internationale Politik und Staaten im Fokus .